Samstag, 22. Dezember 2007

Goodbye Vancouver

Letzte Eindrücke von Vancouver


Die letzte Uniwoche nach Seattle verging wie im Fluge und schon standen die Prüfungen an. Milena brachte auch diese hinter sich und kann sich mit ihren Resultaten soweit zufrieden geben. Wir hatten somit noch 10 Tage richtig Ferien. Leider war das Wetter typisch Vancouver (also verregnet) was uns aber nicht vom Shoppen abhielt: Geschenke-Einkaufs-Bummel in der Robson Street und auf der Granville Island, ein letztes Mal unseren Lieblings-Hotdog in Downtown und dann noch Fish & Chips in Tony’s Fischbude standen auf dem Programm. Wir liessen uns nichts entgehen, denn wer weiss wann wir das nächste Mal nach Kanada kommen.
Am Abend testeten wir noch das Nachtleben von Vancouver, was bisher etwas zu kurz gekommen war. Wir landeten allerdings in einem Schwulen-Club, was besonders amüsant war, vor allem für Tobias!
Mit Schlagzeugspielen war für Tobias in diesen letzten Tagen nichts mehr, dafür erteilte er Milena eine Lektion über die Basic Beats am Drumset, was diese mit viel Elan und Ausdauer sehr genossen hatte.

Weihnachtsstimmung


Seit Mitte November hat sich Vancouver in eine mit Lichterketten dekorierte Stadt verwandelt. Überall blinkert es und es scheint ein richtiger Wettkampf zu sein, wer sein Geschäft, sein Haus oder seinen Garten am schönsten geschmückt hat. Auch der Schneefall, der doch für Vancouver recht selten sei, hat zur Weihnachtsstimmung beigetragen. Alles war weiss und wir nutzten die Gelegenheit, um eine Schneefrau in unserem Garten zu bauen. Das hat richtig Spass gemacht!

Dank dem Weihnachtsguetsli-Backbuch, das uns Tobias’ Schwester per Post geschickt hat, verbrachten wir einen ganzen Tag mit Zutaten kaufen, Teig mischen, kneten, auswallen und Guetzli ausstechen. Zum Glück kam Bozidar, unser slowenischer Freund, um uns dabei zu helfen. Gleich vier Sorten zauberten wir auf den Tisch. Doch leider sind uns die „Spitzbuebe“ ein bisschen angebrannt, was sie zwar etwas lustig aussehen, aber im Geschmack trotzdem noch hervorragend schmecken liess. Die anderen Sorten sind uns aber durchaus gelungen und auch unsere Mitbewohner genossen sie.

Goodbye Dinner & Parties


Da die meisten Austauschstudenten über Weihnachten entweder nach Hause fliegen oder sonst auf Reisen gehen und alle an verschiedenen Tagen die letzte Prüfung hatten, kam es, dass wir verschiede Goodbye-Dinner hatten. Am ersten Wochenende nach den Vorlesungen organisierten wir ein Tortilla-Essen bei uns zu Hause und zweimal gingen wir in die Eatery, ein funkiges Sushi-Restaurant. Bozidar machte eine vorgezogene Geburtstagsparty unter dem Motto Popstar, da an seinem Geburtstag am 22.Dezember die meisten schon unterwegs sind. Leider kamen nur die wenigsten Gäste als Popstars, doch wir hatten unseren Spass als „The White Stripes“.

Whistler


Zur Krönung unseres Aufenthalts gönnten wir uns einen zweitägigen Ausflug nach Whistler, dem Wintersport-Mekka von Westkanada und übrigens dem Austragungsort der Winterolympiade 2010. Wir wollten uns das Erlebnis, in Kanada auf einer Piste zu stehen, nicht entgehen lassen. Das Abenteuer begann aber schon bei den Vorbereitungen. Unterkunft suchen, Snowboard mieten und woher sollen wir die Bekleidung nehmen? Diese fanden wir in einem ulkigen Shop namens „Sport Junkies“, wo wir auch gerade das Snowboard mieten konnten. Da Whistler alles andere als billig ist, taten wir uns mit dem Suchen einer Unterkunft schwer. Schlussendlich entschieden wir uns für ein „Hidden Treasure“-Angebot (auf Deutsch „Verborgener Schatz“ oder „Schnäppchen“), bei dem man nur die ungefähre Lage und der Preis des Hotels wusste, bevor man buchte. Ziemlich riskant, aber wir hatten Glück und bekamen ein Zimmer in einem 4-Sterne-Schloss mitten im Zentrum.

Nach unserer Ankunft mit dem Greyhound-Bus verbrachten wir den ersten Nachmittag im herzigen Dörfchen und genossen die vielen farbigen Lichter und die unzähligen Souvenir- und Sportgeschäfte. Am Abend machten wir dann vom der hoteleigenen Wellnesszone mit geheiztem Aussenpool und Whirlpool Gebrauch und genossen das winterliche Ambiente in unserer kleinen Suite mit Cheminée, Balkon und zwei Fernsehern.

Am nächsten Tag machten wir uns dann früh auf die Socken und kamen in den Genuss des noch einigermassen frischen Schnees. Wir waren positiv überrascht über die Schneequalität, denn man warnte uns, dass der Schnee hier an der Küste viel nasser sei als der in den Alpen. Was uns besonders auffiel war das riesige Skigebiet, das aus zwei ganzen Bergen besteht und bei dem selbst Tobias manchmal zweimal auf der Karte nachsehen musste, wo genau wir uns befinden. Ansonsten ist es aber ziemlich vergleichbar mit dem, was wir von der Schweiz her kennen. Ein kleiner Unterschied gibt es aber noch; die meisten Lifte schliessen schon um halb 3. Somit gingen wir noch in den Après-Ski (mit Gluewein!), der aber im Vergleich zu den europäischen Verhältnissen eher verhalten ist. Auf der Heimfahrt mussten wir dann eine halbe Stunde auf den Greyhound-Bus warten bis wir erfuhren, dass dieser ausfiel. Dafür konnten wir dann mit einem anderen Bus bis zur UBC fahren, was für uns sogar schneller war.

Nun sind wir wieder zuhause (in Vancouver) und haben noch knapp zwei Tage Zeit um unsere Koffer zu packen und unsere restlichen Dollars auszugeben. Heute Abend sind wir noch bei Bozidar eingeladen, der seinen 21. Geburtstag feiert. Morgen geht es dann über London Richtung Zürich, so dass wir rechtzeitig auf Weihnachten wieder zurück sind. Schweiz, wir kommen.....